JUNGHUNDEKURS 

In vielen Hundeschulen ist das Junghundetraining lediglich eine Fortführung des Welpentrainings mit gesteigerten Anforderungen. Dabei bleiben die biologischen Verhaltensentwicklungen, welche etwa zeitgleich mit dem Zahnwechsel einsetzen völlig unberücksichtigt. Beim jungen Hund treten jetzt Bedürfnisse wie Umwelterkundung, Jagdverhalten, Sexualität und Fortpflanzung immer mehr in den Vordergrund. Das fälschlicherweise als "Austesten der Grenzen" interpretierte Verhalten ist kein typisches Verhalten eines Junghundes sondern die Folge des Zusammenlebens zwischen Junghund und Mensch.

Viel wichtiger als die Repertoire-Erweiterung der Grundgehorsamsübungen sind jetzt Strategien zum Spannungsabbau durch Bedürfnisbefriedigung. Diese "Rüpel- oder Trotzphase" nach der Welpenzeit ist ein Symptom für die gravierenden Veränderungen der Erlebniswelt des jungen Hundes, die darüber hinaus auch noch durch eine drastische Veränderung des Hormonhaushalts begleitet wird. Ausbildungs- und Erziehungsmethoden welche auf Rangordnungsideen aufbauen sind jetzt völlig deplatziert und kontraproduktiv.

Es wäre aber auch falsch die Auswirkungen dieser Entwicklungsphase als "vorübergehend" zu ignorieren. Viele dieser unerwünschten Veränderungen bleiben ein Leben lang erhalten. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, diese frühzeitig zu erkennen und an alternativen Verhaltensweisen zu arbeiten.

 

 

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