Wozu eine Welpenschule?

viele Welpenbesitzer sind überrascht wenn sie feststellen, dass ihr neuer Weggefährte beißt, bellt, knappert, gräbt und nicht automatisch stubenrein wird. Nichtsdestotrotz sind dies völlig normale, natürliche und auch notwendige Verhaltensweisen. Dabei giert ihr neuer Mitbewohner geradezu danach Manieren zu lernen, er möchte seinem Besitzer gefallen, aber er muss natürlich erst lernen, wie das geht. Es macht wenig Sinn für sich Hausregeln aufzustellen - irgendjemand muss diese auch dem Hund erklären. Und derjenige sind SIE, der Hundebesitzer.

Es geht nicht darum, dem Welpen das Bellen, das Buddeln oder das Knappern abzugewöhnen, es geht darum ihm beizubringen, wann er bellen, wo er buddeln und was er knappern darf. Er soll lernen, ruhig und ohne zu ziehen an der Leine zu gehen, Fremde im Sitzen zu begrüßen, sich gegenüber anderen Hunden freundlich zu verhalten und das Wichtigste von allen: Er muß die Beißhemmung erlernen. Nach wie vor gibt es keinen besseren Weg für einen Welpen als im Spiel mit anderen. Auch wenn es inzwischen modern geworden ist in Welpengruppen nicht mehr zu spielen sondern z.B. über die ganze Bandbreite aller nur erdenkliche Untergründen zu laufen, bleibt es Fakt, dass ein junger Welpe die Beißhemmung bis spätestens zum Zahnwechsel gelernt haben sollte, weil es danach für ihn um ein Vielfaches schwerer wird. Aber auch im Einzelunterricht können sowohl der Welpe wie auch der Besitzer sehr viel lernen, denn der Hund ist nie wieder so aufnahmefähig wie in den ersten 6 Monaten.

Und die ganze Sache hat noch zwei ganz wichtige Nebeneffekte: Ihr Hund lernt durch den Besuch der Welpenschule eine Menge fremder Menschen kennen - je mehr umso besser. Und ihr Hund lernt Ihnen zu vertrauen, lernt dass sie ihn beschützen, wenn er bedrängt wird oder Angst hat. Er lernt dass sie für ihn da sind. Nur so kann eine stabile Bindung zwischen Mensch und Hund entstehen. So ermöglichen sie ihrem jungen Hund den bestmöglichen Start in sein junges Hundeleben.

 

JUNGHUNDEKURS 

In vielen Hundeschulen ist das Junghundetraining lediglich eine Fortführung des Welpentrainings mit gesteigerten Anforderungen. Dabei bleiben die biologischen Verhaltensentwicklungen, welche etwa zeitgleich mit dem Zahnwechsel einsetzen völlig unberücksichtigt. Beim jungen Hund treten jetzt Bedürfnisse wie Umwelterkundung, Jagdverhalten, Sexualität und Fortpflanzung immer mehr in den Vordergrund. Das fälschlicherweise als "Austesten der Grenzen" interpretierte Verhalten ist kein typisches Verhalten eines Junghundes sondern die Folge des Zusammenlebens zwischen Junghund und Mensch.

Viel wichtiger als die Repertoire-Erweiterung der Grundgehorsamsübungen sind jetzt Strategien zum Spannungsabbau durch Bedürfnisbefriedigung. Diese "Rüpel- oder Trotzphase" nach der Welpenzeit ist ein Symptom für die gravierenden Veränderungen der Erlebniswelt des jungen Hundes, die darüber hinaus auch noch durch eine drastische Veränderung des Hormonhaushalts begleitet wird. Ausbildungs- und Erziehungsmethoden welche auf Rangordnungsideen aufbauen sind jetzt völlig deplatziert und kontraproduktiv.

Es wäre aber auch falsch die Auswirkungen dieser Entwicklungsphase als "vorübergehend" zu ignorieren. Viele dieser unerwünschten Veränderungen bleiben ein Leben lang erhalten. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, diese frühzeitig zu erkennen und an alternativen Verhaltensweisen zu arbeiten.

 

 

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